Millionen Menschen weltweit im Einsatz
Am heutigen Samstag findet der World Cleanup Day 2023 statt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich über 17 Millionen Menschen weltweit daran und machten unseren Planeten ein wenig sauberer. Auch in diesem Jahr gab es in über 150 Ländern Müll-Sammel-Aktionen.
Seit mehr als 10 Jahren führt Project Blue Sea so genannte Cleanups an der Küste und an Binnengewässern durch. „Als wir seinerzeit mit dem Reinigen von Stränden, Ufern und Böschungen anfingen war das schon sehr exotisch“, erinnert sich Sascha Regmann, Vorstand des Herner Vereins. „Heutzutage gibt es jedoch viele gleichgesinnte Mitstreiter und Aufräumaktionen, sei es am Meer, in der Stadt oder im Wald.“
Dass es notwendig ist, Reinigungsaktionen durchzuführen belegt auch das aktuelle Cleanup von Project Blue Sea. In diesem Jahr haben sich die ehrenamtlichen Helfer eine Strecke von 500 Metern entlang des Flusses Lippe in Marl vorgeknöpft und wurden fündig. „Wir haben auf der überschaubaren Wegstrecke allein 780 Wattestäbchen aus Plastik aufgefunden“, so Sascha Regmann. (Bei einem Cleanup an gleicher Stelle wurden im vergangenen Jahr bereits schon einmal 654 Wattestäbchen aufgefunden)
Diese Kosmetikprodukte gelangen durch den Abfluss in die Kanalisation und werden selbst in Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert. „Wir werden oft gefragt, ob es Sinn macht, dass die Europäische Union Plastikgegenstände wie Strohhalme oder Wattestäbchen verbieten wird. Wenn man sich vorstellt, dass wir bei unserer Müllsammelaktion knapp 800 Wattestäbchen auf dieser kurzen Wegstrecke gefunden haben, kann man sagen; JA, Verbote von Plastik-Einmalprodukten, seien es Plastikbesteck oder Geschirr, Strohalme und eben Wattestäbchen machen Sinn. Zudem sollte mittlerweile jedem Menschen bewusst sein, dass solche Körperpflegeprodukte nicht in die Toilette gehören.“
Die Project Blue Sea-Aktion an der Lippe zielte auf Mikro– und Mesoplastikteile ab. Kleine Plastikteile werden von Wildtieren mit natürlichem Futter verwechselt und somit oftmals fälschlicherweise verschluckt oder an den Nachwuchs weiterverfüttert. Neben den bereits erwähnten Wattestäbchen wurde auch zahlreicher anderer Plastikmüll in Form von Granulatkügelchen, Schrotpatronen-Hülsen sowie Feuerzeugen aufgefunden.
Auch in Berlin gab es ein Cleanup unter Beteiligung von Project Blue Sea. Angelika Heckhausen, seit vielen Jahren Mitarbeiterin von PBS und Autorin unseres erfolgreichen Kinderbuches „PIWI und die Plastiksuppe“ hat gemeinsam mit Antonius Gockel-Böhner vom Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin e.V. am 14.09. eine Müllsammel-Aktion ins Leben gerufen. Hier ihr Bericht:
Bereits zum 8. Mal haben wir mit mehr als 60 aktiven Helfern am Havelufer rund um die Parkplätze Große Steinlanke, Großes Fenster und Lieper Bucht den Müll gesammelt. Und wir waren wieder (leider) sehr erfolgreich und füllten viele Müllsäcke. Durch die zur Verfügung gestellten Materialien der BSR mit ihrem Kehrenbürger-Programm waren Greifer, Handschuhe und Westen vorhanden, jedoch waren wir Organisatoren gar nicht auf so eine große Teilnehmerzahl vorbereitet, sodass wir noch Müllsäcke nachholen mussten.
Erstmals nahmen auch Mitglieder von Angelvereinen teil und räumten mit Keschern und bekleidet mit Wathosen am und im Uferbereich den Müll aus der Havel. Sie fanden Unsummen an Flaschen, Metallteile und sogar eine ganze Fisch-Reuse , die wohl verloren gegangen ist.
Erschreckend waren neben dem Fund der ganzen Kunststoff-Müllteile die unzähligen Bier-und Getränkeflaschen, teilweise gefährlich zerbrochen. Auch hat die Menge des kleinteiligen Mülls (vorneweg Zigarettenkippen und Flaschenverschlüsse aller Art, aber auch zerkleinerte Plastikverpackungen) zugenommen.
Ein wirklich unsinniges Verstreuen von unzähligen Glitzer-Plastikteilchen und künstlichen Plastik-Rosenblättern sorgte für Diskussionen und Unverständnis gegenüber denjenigen, die diese Deko-Artikel wohl im Rahmen einer Feier am Havelstrand hinterlassen haben.
Sogar zwei große Plastiksessel wurden am und einer im Wasser gefunden. Man kann nur spekulieren , wie diese dorthin gelangt sind. Schließlich wurde der ganze Müll von der BSR direkt im Anschluss an die Aktion abgeholt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmer*innen und freuen uns schon auf die 9. Aktion Saubere Havel im nächsten Jahr…
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